Menschen

Gret Spengler, Fabuliererin

Gret-Spengler-Arlesheim
Gret Spengler, "Mensch und Tier", Tuschezeichnung

Heute ist der letzte Tag der Ausstellung von Gret Spenglers Werken im Ortsmuseum Trotte. Ausgangspunkt ihrer Arbeiten sind Naturbeobachtungen, die sie in eine Bilderwelt voller fantastischer Figuren und Pflanzen verwandelt. Gret Spengler improvisiert und fabuliert nicht nur mit dem Zeichenstift, sondern auch mit Worten:
Da gab's ein Kamel, das stand
auf Plakaten im ganzen Land
es seufzte: das Werben
ist mein Verderben
ich möchte zurück in den Sand
und stieg ganz frech aus der Wand
Aus: Limmerick-Wettbewerb von Schweizer Radio DRS 2 an der BuchBasel 2003

Roli solo

Soulful-desert-CD1
All that I give must have been somehow paid for all that I've said I won't be able to take it back all that I've heard flows somewhere thru my brain raining down on me another time ... (Lyrics by Schweizer/Frei, CD Floating awake)
Soulful-desert2
Roli Frei, Sänger mit eindrücklicher Bluesstimme von Soulful Desert tritt solo auf am Mittwoch, 24. Mai ab 20 Uhr im Rahmen von Open Mic im Parterre, Basel, *15 min. lang alles geben* und am Freitag, 26.Mai um 17 Uhr auf dem Kasernenareal in Basel im Rahmen des „Respektakels“ (Fest der Kulturen) *show some respect*
(Im Trio dann wieder am 5.8. ab 20 Uhr im Eisenwerk in Frauenfeld)
"Roli Frei war der Sänger der legendären Circus und der Lazy Poker Blues Band ... wer Soulful Desert aufmerksam zuhört, kann die halbe Geschichte der (Basler) Rockmusik seit 1970 mithören." (BaZ) ... und 12 Jahre war er ein Arleser, wäre zu ergänzen - he's a wanderer too ...

Geburtstagskind Sütterlin

SuetterlinGeorg Sütterlin, Pfarrer, Dekan und Ehrendomherr (dieses Prädikat wurde für ihn neu erschaffen) würde heute seinen 180. Geburtstag feiern.
Dem Menschen Sütterlin hat sein Nachfahre, Dr. A. Sütterlin, Anwalt, 1908 ein Büchlein gewidmet (Sein Leben und Wirken, Liestal), dem folgendes zu entnehmen ist:
Johann Georg Sütterlin (gemäss Taufbuch der Pfarrei Allschwil Sitterlin) kam am 5. April 1826 in Schönenbuch in armen Verhältnissen zur Welt. Das Elternhaus war aus Holz geflochten und mit Lehm vermauert, ausser dem Häuschen hatten sie noch drei Jucharten*) Land. Er besuchte die Bezirksschule in Therwil und anschliessend, dank eines Stipendiums des noch jungen Kantons Basellandschaft, das Pädagogium in Basel. Schon als Bezirksschüler musste er hart und mager durchs Leben. Während der Sommermonate arbeitete er morgens von vier bis sechs auf dem Felde, dann erhielt er ein Stück Brot mit nach Therwil; gegen Abend zurückgekehrt, musste er die Ochsen anspannen und Heu oder Getreide auf dem Felde holen. Tagsüber gabs in Therwil ausser dem Stück Brot und dem Wasser aus der Brunnenröhre nichts für den Magen.
Das Büchlein enthält zu jedem Lebensabschnitt Geschichten. Etwa die vom vom siebenjährigen Georg Sütterlin, der hinten auf einem Tennwagen von Basel nach Schönenbuch heimfahrend, auf einem Bett liegend, auf die Strasse rutscht und dort friedlich weiterschläft. Oder die Geschichte von den Schreihälsen, die meinten, zu früher Morgenstund vor dem Hause Sütterlin in Schönenbuch krakehlen zu müssen und dann vom jungen Studenten Sütterlin zum Schweigen gebracht wurden.
Auch wie er einen vermeintlichen Wolf bezwang, der sich als Misthaufen entpuppte, ist nachzulesen. Eindrücklich auch die erste Rede Sütterlins - es war anlässlich des Festes der Annahme der neuen Bundesverfassung, anno 1848.
Im Dezember 1850 beginnt Sütterlin mit dem "Tagebuch eines angehenden Geistlichen", die Auszüge daraus unterstreichen, was sein Nachfahre ebenfalls beschreibt und zitiert: Sütterlin, arm geboren, arm gelebt - später ein jovialer Herr mit gesundem Humor, unterhaltsam, von rührender Bescheidenheit und einer gewinnenden Liebenswürdigkeit. Freundlich gegen alle, die Gerechtigkeit liebend, verbunden mit Schaffensfreudigkeit, von der seine Publikationen zeugen. Aus seiner letzten Rede , er war bereits 81-jährig, am 22. April 1907 im Dom, stammt dieser auch heute noch bedenkenswerter Satz: "Indifferentismus und Materialismus, Genusssucht und Habsucht suchen sich wie anderwärts auch in unserer Gegen einzuschleichen".
Nächstes Jahr, 2007, jährt sich Sütterlins Todestag zum hundertsten Male - dies wäre eine Gelegenheit, die eine oder andere seiner vergriffenen Schriften neu aufzulegen.
*) Die Jucharte war eine dehnbare Dimension, denn sie bedeutete jene Ackerfläche, die von einem Gespann Ochsen in einem Tag gepflügt werden konnte 1 Jucharte = 1 Joch = 40 - 60 Aren

In memoriam Albert Schilling

Albert-Schilling
Albert Schilling (1904 - 1987), Foto Walter Grunder

Heute wäre der Arlesheimer Bildhauer Albert Schilling 102 Jahre alt geworden. Er lebte zurückgezogen in der Stille des Denkens - seiner Art des Denkens, so beschreibt es Werner Blaser. Seine Werke sind im Dorf allgegenwärtig. Besonders eindrücklich die Skulptur eingangs zum Friedhof Bromhübel, der vom Grab gewälzte Stein, zwischen drei Eichen, aus Walliser Collombey Stein:
Eingang-Friedhof-Bromhuebel
Zusammen mit Paul Seiberth, Ernst Baumann und Werner Blaser gestaltete er den Friedhof Bromhübel. In der Bildhauerkunst sollen Natur und Gestalt eins bleiben, dies war sein Anliegen; er wollte den Menschen mit seinen Skulpuren in die Seele schauen. - Lesenswerte Texte und eine Bildergalerie seiner Werke finden sich auf seiner Webseite.

"Sammeln macht süchtig"

... schrieb die Basler Zeitung am 24. Februar 2006 ... und braucht Platz, wäre zu ergänzen ...

WuerthReinhold Würth schafft Abhilfe und errichtet im nächsten Jahr am Sitz von Würth France im elsässischen Erstein ein Museum für zeitgenössische Kunst mit etwa 900 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Die Sammlung Würth, die über 9'000 Werke vorwiegend des 20. und 21. Jahrhunderts umfasst, wird in Künzelsau, Schwäbisch Hall, Chur, und bei uns in Arlesheim präsentiert - dort überall hat er bereits Platz geschaffen, um die Ergebnisse seine Sammlerleidenschaft der Oeffentlichkeit zugänglich zu machen. - Der Wanderer wünscht Reinhold Würth noch eine lange, ergiebige süchtige Zeit!

via www.regioartline.org und www.badische-zeitung.de

Ita Wegmans 130. Geburtstag

MistelWas wäre Arlese ohne Ita Wegman? - Kein Iscador, also keine Lukasklinik, keine Weleda ergo kein Infludo, und auch keinen Sonnenhof und selbstredend auch keine Ita-Wegman-Klinik. In den 1920-er Jahren hat die Holländerin den Grundstein für die Klinik, die Weleda und den Sonnenhof gelegt. Bereits 1917 hat sie aus der Mistel das anthroposophische Präparat zur Krebsbehandlung gewonnen. Ita Wegman lebte von 1876 bis 1943; heute ist ihr 130. Geburtstag: ich überreiche ein Mistelzweiglein.

Die Welt von Herrn Bergsma d.J.

Sichelharfe-hochAm Postplatz 2 wird heute ein hoher Geburtstag gefeiert: Herr Bergsma d.Ä. wird 98 Jahre alt, an der gleichen Adresse lädt Die Sichelharfe von Herrn Bergsma d.J. zum Besuch, treten wir ein! - Herr Joannes Bergsma führt kein Geschäft, nein, er hat ein Reich. Ein liebevoll zusammengetragenes Sammelsurium, so wirkt es auf den ersten Blick. Noten, Musikinstrumente, bekannte und fremde wie das Regenrohr aus chilenischen Kakteen, Mobiles, Postkarten, CDs, Spielsachen oder Leierstunden, all dies bietet er an. Auf den zweiten Blick erahnt man, dass sorgfältig Auserwähltes hier auf neue Besitzer wartet.

Der Besucher betritt zuerst den Flur, Ungewohntes sieht und riecht er. Dann die Türe mit den Glasscheibchen. Gebimmel. Die Schätze des Reichs der Bücher und Musik stapeln sich, streben der Decke zu, wachsen in alle Richtungen, organisch, seit sieben Jahren. Sie haben Besitz ergriffen vom Raum. Stilleben, zufällige, inszenierte? Es lohnt sich, sich Zeit zu nehmen und den Blick wandern zu lassen. Kann Papier wachsen? Herr Bergsmas Büro, linkerhand, beherbert Berge, Berge aus gewachsenem Papier. Die Enge lässt eine Vertrautheit entstehen, Besucher kommen schnell untereinander ins Gespräch. - Ob mehr zu erfahren ist über die Sichelharfe?

Die Buchhandlung Gysel am Dorfplatz gibt es nicht mehr. Wer nicht in eine Nachbargemeinde fahren will, der kann eintauchen in Joannes Bergsmas Welt am Postplatz 2 und bei der Sichelharfe seine Bücher bestellen.

Der Wanderer von Arlesheim

Skizzen zu Arlesheims Kultur, Geschichte und Natur.

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Zuletzt aktualisiert: 21. Okt, 08:23