Dienstag, 20. März 2007

Das Morgenlied der Amsel

Amsel

Seit etwa zwei Woche werden die Menschen in Arlesheim und anderswo kurz vor Sonnenaufgang, im Morgengrauen, durch das weithin hörbare Lied der Amsel geweckt - ein sicheres Zeichen für den nahenden Frühling, denn die Amsel ist einer der ersten Singvögel, die im Frühling morgens zu hören sind. Owohl ihre Singzeit schon in den ersten milden Februartagen beginnt, erreicht sie erst jetzt im März ihren Höhepunkt. Setzen die Gesänge anderer Vogelarten ein, reduziert sie ihre Intensität, ist aber dennoch bis in die späten Morgenstunden zu hören:

Dem Gesang der Amsel zuhören.

Beim Singen sitzt die Amsel gerne auf erhöhten Plätzen. Grosser Melodienreichtum zeichnet sie neben Singdrossel und Nachtigall aus. Diese drei sind die besten Sänger.

Ist der Gesang der Amsel der menschlichen Sprache ähnlich oder gar menschlichen Ursprungs? - Amseln singen strophig; das heisst, zusammenhängende Gesangsstücke von zwei bis fünf Sekunden Dauer werden von ebenso langen Pausen unterbrochen, bevor die nächste Strophe gesungen wird. Nur das Amselmännchen, der Amselhahn, singt; sie haben bis zu dreissig verschiedene Strophentypen in ihrem Repertoire. Nachtigallen können übrigens in manchen Fällen auf ein Repertoire von zweihundert Strophen zurückgreifen und komponieren sie nicht weniger rhythmisch begabt als Amseln. Wenn man das Frequenzspektogramm der Strophen, ihre Anordnung und die Reaktionen auf benachbarte Sänger untersucht, so finden sich Ähnlichkeiten zum menschlichen Sprachaufbau.

Für einige Ornithologen ist es daher bis heute fraglich, ob der tonale Aufbau der Strophen "nicht im Kern menschlichen Ursprungs ist" und eine Folge der Landflucht. Amseln stammen ursprünglich aus den dunkelsten Biotopen feuchter, unterholzreicher Wälder und verliessen diese erst Ende des 18. Jahrhunderts. Am Anfang überflogen sie bewohnte Gebiete nur, dann blieben einige als Wintergäste hängen und blieben auch über den Sommer. Sie wurden überall, wo sie einmal brüteten, in wenigen Generationen Standvögel, vermehrten sich aussergewöhnlich stark und wurden bald als "dreister Gartenvogel" beschrieben.
Quelle

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