Was liest eigentlich der Waldbruder?
Vier Jahre nach der Eröffnung der Eremitage, 1789 also, wurde der holzgeschnitzte Eremit aus der Gessnergrotte entnommen und in seine Klause gesetzt. 1793 brannte die Klause nieder, 1812 wurde sie rekonstruiert. Ob wirklich jemals ein Eremit in der Ermitage lebte, ist historisch nicht belegt.
Der Waldbruder in seiner Klause
Die Debatte über die alte deutsche Druckschrift im Zusammenhang mit der Neuauflage der Arleser Heimatkunde von Georg Sütterlin durch den Betreiber der Domseite hat mich dazu bewogen, nachzuforschen, was eigentlich der Waldbruder in seiner Klause liest ... das Ergebnis: seine Lektüre ist ebenfalls in alter deutscher Schrift abgefasst - wie Sütterlins Heimatkunde, die der Betreiber der Domseite in die sogenannte lateinische (also die heute verwendete) Druckschrift übertragen lassen hat - und dies ist die Lektüre des Waldbruders:
Lektüre des Waldbruders:
"Gesang.
O blinder Sinn der Sterblichen!
Wie lang ringst Du in eitlem Streben?
Vergissest, ach! des Geistlichen,
Und denkst nicht an das ew'ge Leben!
Was soll die Hast, was soll die Eil?
Warum bedenkst Du nicht dein Heil?
All dieser Erden Herrlichkeit,
Pracht, Ruhm und Ehr' muss bald verschwinden,
Des Leibes Schönheit bringt oft Leid -
Und Fülle führet oft zu Sünden;
Was ist das Irdische? Nur Rauch -
Und Schatten ist's, ein Traum, ein Hauch!
Drum lebt, ob für die Ewigkeit
Ihr lebtet unter Furcht und Sorgen!
Drum lernet sterben in der Zeit,
Dass einst ihr sterbend seid geborgen!
Die Ewigkeit erwecke euch!
Die Ewigkeit erschrecke euch!"
Klärend sei noch angebracht, dass die alte deutsche Schreibschrift Sütterlin-Schrift genannt wird (ohne direkten Zusammenhang mit Georg Sütterlin, dem Ehrendomherrn von Arlesheim), die alte deutsche Druckschrift, wie sie auch der Waldbruder liest, nennt man Fraktur.
Der Waldbruder in seiner Klause
Die Debatte über die alte deutsche Druckschrift im Zusammenhang mit der Neuauflage der Arleser Heimatkunde von Georg Sütterlin durch den Betreiber der Domseite hat mich dazu bewogen, nachzuforschen, was eigentlich der Waldbruder in seiner Klause liest ... das Ergebnis: seine Lektüre ist ebenfalls in alter deutscher Schrift abgefasst - wie Sütterlins Heimatkunde, die der Betreiber der Domseite in die sogenannte lateinische (also die heute verwendete) Druckschrift übertragen lassen hat - und dies ist die Lektüre des Waldbruders:
Lektüre des Waldbruders:
"Gesang.
O blinder Sinn der Sterblichen!
Wie lang ringst Du in eitlem Streben?
Vergissest, ach! des Geistlichen,
Und denkst nicht an das ew'ge Leben!
Was soll die Hast, was soll die Eil?
Warum bedenkst Du nicht dein Heil?
All dieser Erden Herrlichkeit,
Pracht, Ruhm und Ehr' muss bald verschwinden,
Des Leibes Schönheit bringt oft Leid -
Und Fülle führet oft zu Sünden;
Was ist das Irdische? Nur Rauch -
Und Schatten ist's, ein Traum, ein Hauch!
Drum lebt, ob für die Ewigkeit
Ihr lebtet unter Furcht und Sorgen!
Drum lernet sterben in der Zeit,
Dass einst ihr sterbend seid geborgen!
Die Ewigkeit erwecke euch!
Die Ewigkeit erschrecke euch!"
Klärend sei noch angebracht, dass die alte deutsche Schreibschrift Sütterlin-Schrift genannt wird (ohne direkten Zusammenhang mit Georg Sütterlin, dem Ehrendomherrn von Arlesheim), die alte deutsche Druckschrift, wie sie auch der Waldbruder liest, nennt man Fraktur.
wanderer - 11. Nov, 07:05