In memoriam Jürg Federspiel

Honig
Biene
sterbend, den Stachel verloren,
wird im höhnischen Summen
benachbarter Wespen
der Imker zum Derwisch.
Ohne Brot ist die Wabe
nur süss,
ohne Zunge nur klebrig.
Was wäre eine Welt voll Honig?
Falle für Fliegen.
Wie jene im Überfluss,
die Honig mit Süssem vergelten,
verekelt am Ende die Lust,
bis die Zähne
ins bittere Fleisch beissen,
auf den Knochen,
der Tod heisst.

von Rainer Brambach und Jürg Federspiel
aus: Marco Polos Koffer (gemeinsame Gedichte, entstanden nach dem Prinzip des freien Assoziierens und durch wechselseitige Inspiration), 1968

Juerg-FederspielBeim Stauwehr „Märkt“ unterhalb von Weil am Rhein ist heute Sonntag kurz nach 7 Uhr eine männliche Leiche geländet. Die zwischenzeitlich gemachten Untersuchungen haben gegen Abend zweifelsfrei ergeben, dass es sich dabei um den Leichnam des vermissten Jürg Federspiel handelt. Der 75-jährige Jürg Federspiel war am 12. Januar 2007 letztmals gesehen worden. Federspiel war einer, der an Manfred Gilgien - den poète maudit, der zeitweise in Arlesheim lebte und dessen Asche auf dem Friedhof Bromhübel in Arlesheim im Grab der Einsamen ruht - glaubte. Mehr zum Tod von Jürg Federspiel in der Basler Zeitung.

+++ kein Fasnachtsfüür +++ kein Reedlischwinge +++

Fasnachtsfeuer-Arlesheim-abgesagt

Das Fasnachtsfeuer hat bereits gebrannt - kurz vor Mitternacht: 23.49 Uhr. Die genauen Umstände sind noch nicht bekannt. Heute Abend finden daher weder das Fasnachtsfüür noch das Reedlischwinge statt.

"He Schybä!"

Reedlischwinge
Reedlischwinge: brennende Scheiben auf der Reise in die Nacht

Am Sonntag, 25. Februar 2007, laden der Verkehrsverein und die Säulizunft ab 18.30 Uhr zum Fasnachtsfeuer und Reedlischwingen in den alten Steinbruch ein. Wie immer sind auch die Ermitage-Schränzer mit dabei und auch für Tranksame ist gesorgt.

Während Fasnachtsfeuer in unserer Region allgegenwärtig sind, ist Reedlischwinge weniger bekannt. Beim Reedlischlagen werden Holzscheiben auf lange Haselruten gesteckt und ins Fasnachtsfeuer gehalten, bis sie zu brennen anfangen. Danach werden die Scheiben auf einem Abschlagstisch - ähnlich dem "Hornussen" - den Abhang hinunter geschleudert.

Gemäss dem Brauchtum sollte der oder die Sprängreedlischiessende der brennenden Scheibe einen kurzen aber träfen Spruch mit auf die Reise in die kalte Nacht beigeben. Einen Spruch, der ein Ereignis oder eine Person "auf die Rolle" schiebt, ähnlich einem Schnitzelbank. Da man den Spruch der Scheibe mit auf den Weg gibt, ist es Brauch, den Vers mit "Schybä, Schybä...." anzufangen und zuletzt "He Schybä!" zu rufen.

Mit dem Fackelzug ins Dorf hinunter, angeführt von der Guggemusig Ermitage-Schränzer, klingt die Arleser Fasnacht aus.

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