Als in Arlesheim die Erde bebte
Als am 18. Oktober 1356, also vor genau 650 Jahren, nicht nur in Basel, sondern auch in Arlesheim, die Erde bebte, entstanden - so wird vermutet - diese Risse im ältesten Mauerbestand der Südfassade des Schlosses Birseck.
Auf diesem Detail der Südfassade ist ersichtlich, dass das Mauerwerk aus der ältesten Bauphase stammt und aus etwas unförmigen Bruchsteinen und Ausgleichslagen aus dünneren Steinplatten errichtet wurde. Auch der Mörtel wurde teilweise aus dem Kalkstein des Burgfelsens gebrannt. Zum Teil stammt er – Verunreinigungen zufolge – aber offenbar aus Kalkbrennöfen in der Nähe unseres Dorfes, die mindestens einen Kilometer entfernt lagen. Im Bild sind oberhalb einer horizontalen Baufuge (Winterpause?) zwei original erhaltene Gerüststangen aus Eichenholz zu erkennen, die mit der Jahrringmethode datiert werden konnten. Das Holz wurde im Winter 1243/44 gefällt.
Nach dem Erdbeben von 1356 fehlte das Geld für eine nachhaltige Sanierung des Schlosses Birseck. Man versuchte sich zeitweilig mit Verpfändungen zu helfen. Erst aus dem 15. Jahrhundert sind wieder Baumassnahmen fassbar, die auf Bischof Friedrich zu Rhein zurückgehen könnten. Damals scheinen vor allem die zinnenbekrönten Obergeschosse neu aufgeführt worden zu sein, so wie sie auf einer ältesten Darstellung der Schlacht von Dornach (1499) überliefert sind:
Diese älteste überlieferte Darstellung der «Byrsegk» auf dem Holzschnitt der Schlacht von Dornach (1499) zeigt das Schloss von Westen. Die Ansicht ist perspektivisch leicht verzerrt, aber recht detailgenau.
Und heute:
Schloss Birseck, Foto © Roland Zumbühl picswiss
Schloss Birseck oberhalb von Arlesheim gehört heute zur Ermitage und ist eine charakteristische Landmarke für die gesamte umliegende Gegend. Die Anlage besteht heute aus Ringmauer mit Rundturm, Rittersaal und Kapelle sowie dem ehemaligen fürstbischöflichen Weidhof und der äusseren Umfassungsmauer. Zur Zeit wird das Schloss saniert.
Quelle
wanderer - 17. Okt, 21:01