Zu verkaufen: Hausrat aus dem Andlauerhof

Andlauerhof-Arlesheim
Der Andlauerhof, Hoffassade

Der Andlauerhof am Andlauerweg 15 steht wahrscheinlich an der Stelle, an welcher der ehemalige Dinghof stand, der im 13. Jahrhundert vom Bischof der Familie Reich von Reichenstein übergeben wurde(Ding ist auf Thing, Gericht, zurückzuführen: am Dinghof Arlisheim hielt der Landesfürst Gericht - eine frühere Besitzerin des Dinghofs war Odilia von Hohenburg, geb. 660, gest. 720, deren Statue, eine spätgotische Plastik, im Dom in einer Seitenkapelle steht). Gegen Ende des 16. Jahrhunderts ging der Hof an Johann Wilhelm Reutner von Weyl über, den bischöflichen Hofmeister. Dieser erbaute den Hof um 1616 neu. Der zweite Besitzer war Johann Conrad von Flachsland und der Hof erhielt den Namen "Flachsländisch Schlösslin". In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gelangte der Hof an die Familie von Roggenbach. 1743 erwarb ihn der Domdekan Anton Münch von Münchenstein und baute ihn vollständig in ein Barockpalais mit Hauskapelle, Flügelanbau im Osten und Treppenhaus anstelle des Treppenturms um. Für wenige Jahre gelangte der Andlauerhof in den Besitz eines Herrn von Goullon und dessen Gemahlin, einer geborenen von Löwenburg, über.

Andlauerhof-Arlesheim-Gartenfassade
Andlauerhof, Gartenfassade

1762/1763 kaufte der Landvogt der Herrschaft Birseck, Franz Carl von Andlau, den Herrschaftssitz und verlegte den Landvogteisitz vom baufälligen Schloss Birseck in den Andlauerhof. Parallel zum Hauptbau entstand auf der Südseite ein niederer Pavillon.
Franz-Carl-von-Andlau-Arlesheim
Franz Carl von Andlau (Abbildung aus: Iselin, Isaac, Notizen zum Schloss- und Hofgut Birseck)

Balbina-von-Andlau-Arlesheim
Balbina von Andlau (Abbildung aus: s.o.)

Die Gattin von Andlaus, Balbina, eine geborene von Staal, verwandelte in Zusammenarbeit mit ihrem Vetter, dem Domherrn Heinrich von Ligertz das Gebiet um den Schlosshügel in einen englischen Landschaftsgarten - die Eremitage.

Heinrich-von-Ligerz-Domherr-Arlesheim
Heinrich von Ligertz (Abbildung aus: s.o.)

Vom Andlauerhof aus verwaltete der Sohn des Landvogts, Freiherr Conrad von Andlau als Generalgouverneur der Alliierten ab 1814 das Bistum Basel bis zu dessen Auflösung 1815. Er erwarb noch weitere Liegenschaften in Arlesheim, so kaufte er auch das Schloss Birseck zurück und stellte die - durch die Landbevölkerung und anschliessend durch die Franzosen zerstörte - Eremitage wieder her. Conrad von Andlau veränderte den Hof innen und aussen im Stil des Empire.

Andlauerhof-Arlesheim-Empirezimmer
Empirezimmer mit Illusionsmalereien, um 1808

Nach weiteren Besitzerwechseln kam der Andlauerhof 1846 ins Eigentum von Johann Siegmund Alioth. Dieser verbrachte jedoch jeweils nur die Sommermonate in Arlesheim, im Winter wohnte er in Basel.

Die heutigen Besitzerinnen und Nachfahren der Familie Alioth, Balbina Buser-Iselin, und Catherine Küpfer-Iselin, verkaufen am Samstag, 10. März und am Sonntag, 11. März (10 bis 17 Uhr) Hausrat, der sich im Laufe der Generationen angesammelt hat und nicht mehr gebraucht wird. Der Erlös geht vollumfänglich zugunsten der Stiftung Ermitage und Schloss Birseck.


Quellen:
  • Hans-Rudolf Heyer, Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft, Band I, Der Bezirk Arlesheim, Basel, 1969
  • Isaac Iselin, Notizen zum Schloss- und Hofgut Birseck, Basel, 1955

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