Donnerstag, 28. September 2006

Schöne Aussichten

Wer in der Ermitage den Garten des Eremiten besucht und rechts von der zur Rast einladenden Bank mit der Inschrift O beata solitudo o sola beatitudo (O glückliche Einsamkeit, o einzige Glückseligkeit) vorbeigeht, der gelangt zum Holzstoss des Eremiten.

Eremitage-Arlesheim-Holzstoss

Die Stufen wurden frisch restauriert; leichten Schrittes kann der Wanderer nun den Holzstoss erreichen.

Ermitage-Arlesheim-Holzstoss

Des Waldbruders Holzstoss bestand bereits anno 1785 bei der Eröffnung der Anlage. Die von Balbina von Andlau und ihrem Vetter, Heinrich von Ligertz, errichtete Eremitage will die unverdorbene Natur idealisieren, wobei die Natur als geistige Universalmacht im Sinne Rousseaus verstanden wird. Anders als im barocken Garten wird die Natur in ihrem Urzustand belassen. Einzig der malerische Ausblick rechtfertigt den künstlichen Eingriff in die Natur. Hauptattraktionen der ersten Gartenanlage von 1785 waren deshalb Aussichtspunkte wie beispielsweise der Holzstoss des Eremiten.

Ermitage-Arlesheim-Holzstoss-Aussicht

Der Holzstoss wurde 1793 - ob durch französische Soldaten oder unzufriedene Arlesheimer ist nicht gesichert - in Brand gesteckt. Im Zuge der Wiederherstellung der Ermitage durch Balbina von Andlaus Sohn, Conrad von Andlau, und dem betagten Heinrich von Ligertz in den Jahren 1810 bis 1812 wurde er, anders als das Châlet des Alpes, wieder errichtet. Die Mitarbeit Heinrich von Ligertz' garantierte die Beibehaltung der Grundidee des Landschaftsgartens: die idealisierte Natur; bei der Restaurierung kam als neues Hauptelement in der Ermitage eine Rückbesinnung auf Ideale des Mittelalters mit Ritterromantik und sentimentaler Frömmigkeit hinzu. - Der (1812 wieder aufgebaute) Holzstoss des Eremiten ist ein typischer Akzent der ersten Gartenanlage von 1785.

Das Innere des Holzstosses beherbergt Tafeln mit Sinnsprüchen. Es handelt sich dabei um die 1812 nach dem Vorbild der ursprünglichen Tafeln hergestellte zweite Serie Tafeln, welche die heute nicht mehr existierende Sprachenpyramide zierten. - Anstelle der Sprachenpyramide befand sich einst das Denkmal der Freundschaft mit 18 Tafeln. Das Denkmal wurde 1793 zerstört, die Tafeln befinden sich heute im Vorraum der Kapelle von Schloss Birseck.

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