Veranstaltungen

Das Thema Essen in Günter Grass' Werk

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Am Sonntag, 14. September 2008, findet um 14 Uhr im Forum Würth unter dem Titel "Günter Grass - kulinarisch hinterfragt" eine Sonderführung durch die Ausstellung statt. Eine der ersten Begegnungen mit dem Thema Kochen soll das Abstrakteste gewesen sein, das Grass je erlebt habe: er besuchte 1945 als Kriegsgefangener einen Kochkurs, der allerdings als Trockenübung ausgestaltet war.

"Ilsebill salzte nach" - so beginnt Günter Grass' Roman "Der Butt", in dem es ums Essen und die grosse Weltgeschichte geht. Der Satz wurde als schönster erster Satz der deutschsprachigen Literatur preisgekrönt. Grass' Einstieg in die Welt des Kochens begann abstrakt. Als Kriegsgefangener kam er 1945 in den Genuss eines Kochkurses - allerdings einer Trockenübung. Von Mitgefangenen wurden die unterschiedlichsten Kurse angeboten: Altgriechisch, Latein, höhere Mathematik bis zu Esperanto. Günter Grass meldete sich zum Kochkurs - wahrscheinlich wegen seines Hungers, wie er vermutet. Dieser Kochkurs sei das Abstrakteste gewesen, was er je erlebt habe, sagt Günter Grass:

Ein Mann, der ein merkwürdiges farbiges Deutsch sprach, kam aus der Bukowina und gab sich als ehemaliger Chefkoch in grossen Hotels in Budapest und Wien aus. Im Unterrichtsraum sassen wir, ein kleiner Kreis. Irgendjemand hatte kleine Oktavhefte, Schreibhefte organisiert, und eine Schultafel stand dort.

Dann fing der ehemalige Chefkoch an: ,Heute nehmen wir das Schwein durch. Das Schwein an sich. Das Hausschwein', und zeichnete auf die Schultafel die Umrisse eines Schweins. ,... und das Schwein zerfällt in soundsoviel Teile ...' Ich kannte den Satz immer nur: ,Der Karabiner 98 zerfällt in soundsoviel Teile.'

Er erzählte uns, was man alles mit dem Schwein anfangen kann, wie man Sülze kocht, wie man dieses und jenes macht. Uns lief das Wasser im Mund zusammen. Und wir schrieben alles auf. Das nächste Mal nahmen wir die Gans durch. Gleich zu Anfang ein Merksatz: Keine Gans ohne Beifuss! Alles im Trockenkurs."

Quelle

Schreibende Maler - malende Schriftsteller

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Der Zyklus "Fundsachen für Nichtleser" von 1997 ist einer der Schwerpunkte der Ausstellung 'Günter Grass – Aquarelle, Zeichnungen und Skulpturen aus der Sammlung Würth'.

Unter dem Titel schreibende Maler - malende Schriftsteller findet am Sonntag, 31. Augsut 2008, um 14 Uhr eine öffentliche Themenführung mit Claire Hoffmann durch die Ausstellung im Forum Würth statt. Der Wanderer hat bei Frau Hoffmann nachgefragt, was die Besucherinnen und Besucher erwartet. Hier ihre Antwort:

Die Ausstellung „Günter Grass“ im Forum Würth, Arlesheim, präsentiert Aquarelle, Tuschezeichnungen und Bronzegüsse des deutschen Autors. Diese Doppelbegabung weckt Fragen: Wie verschmelzen Literatur und Kunst? Wie ergänzen sie sich? Gibt es noch andere Fälle solcher doppelbegabter Künstler? Die Themenführung „Schreibende Maler - malende Schriftsteller“ widmet sich diesen Fragen.
Von Comics zu Gedichtbänden. Von Goethe zu Dürrenmatt. Von Michelangelo zu Grass.
Eine bunte Mischung von schreibenden Malern und malenden Schriftstellern wird in der Führung präsentiert, illustriert von Beispielen und untermalt von Gedichten und Texten der jeweiligen Autoren, wodurch die enge Verbindung zwischen Kunst und Literatur, Bild und Text aufgezeigt wird.


Kostenbeteiligung: 5 Fr. pro Person
Keine Voranmeldung notwendig.
Dauer: ca. 30 Minuten

Die Ausstellugn im Forum Würth dauert noch bis zum 21. September 2008. Sie ist Montag bis Freitag von 11 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, Samstag und Sonntag von 10 Uhr bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Bryndorf spielt an der Arlesheimer Silbermann-Orgel

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Bine Bryndorf wurde 1969 in Helsingør, Dänemark, geboren. Sie studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien Orgel bei Michael Radulescu sowie Cembalo bei Gordon Murray und erhielt Diplome mit höchster Auszeichnung in Orgel, Cembalo und Kirchenmusik. Weitere Studien absolvierte sie bei Daniel Roth (Solistenprüfung Saarbrücken) und William Porter, Boston/USA. Sie ist Preisträgerin mehrerer internationaler Wettbewerbe für Orgel und Kammermusik, so von Innsbruck, Melk, Brügge, Odense und Kopenhagen.1991-95 war sie Lehrbeauftragte an der Hochschule für Musik, Wien, unter anderem als Assistentin von Michael Radulescu. 1994 übernahm sie die Klasse für Orgel an der Königlich Dänischen Musikakademie in Kopenhagen. Ihre rege Konzerttätigkeit als Solistin und in Zusammenarbeit mit verschiedenen Rundfunkchören und Orchestern führte sie in viele Länder Europas. CD-Aufnahmen entstanden mit Orgelwerken von J. S. Bach für Hänssler Classic inder Reihe edition bachakademie, mit Trio-sonaten von J. S. Bach für Olufsen Records und mit dem gesamten Orgelwerk von Dietrich Buxtehude für dacapo.

Bine Bryndorf spielt am Samstag, 23. August 2008 um 20.15 Uhr unter dem Titel Veni Creator Spiritus auf der Silbermann-Orgel im Dom von Arlesheim Werke von Muffat, de Grigny, Purcell und J.S. Bach.

Kommissar Hunkeler besucht Arlesheim

Hunkeler

Die Gemeindebibliothek Arlesheim lädt zu ihrem 65-jährigen Jubiläum am 22. August 2008 um 19.30 Uhr in die Mehrzweckhalle beim Domplatzschulhaus ein. Der Basler Schriftsteller Hansjörg Schneider und der Schweizer Schauspieler Mathias Gnädinger lesen gemeinsam aus dem neuen Buch Hunkeler und die goldene Hand.

Ida Kramer, Posamenterin

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Ida Kramer, Copyright und Bildquelle: Theater ex/ex

Anhand der fiktiven Figur der Ida Kramer, Posamenterin und Arbeiterin in der Arlesheimer Schappe Spinnerei, lässt das Theater ex/ex die Geschichte der Industrialisierung aufleben. Das Theaterstück feierte letztes Jahr Première und wird nun wieder auf dem Areal des ehemaligen Walzwerks in Münchenstein aufgeführt.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts standen in den Baselbieter Häusern rund 4'700 Webstühle an denen bis zu 10'000 Menschen arbeiteten. Die Familien mieteten den Webstuhl von Fabrikanten. 16 bis 18 Stunden am Tag stellten Frauen, Männer und Kinder gemeinsam Seidenbänder für die Fabrikanten aus Basel her. Um 1830 entseht mit der Schappe Spinnerei in Arlesheim die erste Fabrik im noch jungen Kanton Baselland. Nach und nach wird die Heimarbeit der Seidenbandweber, der Posamenter, abgelöst durch die Arbeit in der Schappe-Fabrik, wo der die Seidenkokons zusammenhaltende Seidenleim ausgekocht wird um daraus Schappegarn zu produzieren. Während fast 150 Jahren hatte die Schappe einen wichtigen Teil der Geschichte Arlesheims gebildet. 1977 wurde die Fabrik geschlossen.

Ida Kramer arbeitet schon als Kind im Elternhaus als Posamenterin bei der Herstellung von Seidenbändern mit. Später findet sie Arbeit in der Arlesheimer Schappe Spinnerei. Schon bald beginnt sich Ida Kramer gegen die Zustände in der Fabrik zu wehren und setzt sich für das vom Bund 1877 verabschiedete eidgenössische Fabrikgesetz ein, das wesentliche Verbesserungen der Arbeitsbedingungen vorsah: maximal 11 Stunden Arbeit pro Tag, Haftpflicht der Unternehmer für Unfälle und Berufskrankheiten, Arbeitsverbot bis acht Wochen nach der Geburt eines Kindes und Verbot der Kinderarbeit waren die Eckpfeiler des Fabrikgesetzes, gegen welches die Unternehmer das Referendum ergriffen. Die Theaterfigur Ida Kramer erlebt die Errungenschaften des neuen Gesetzes nicht mehr, sie wird von ihrem Vorgesetzten umgebracht, weil sie ihm auf die Schliche kommt, dass er seit Jahren Geld unterschlägt, das für eine Notfallkasse zugunsten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vorgesehen gewesen wäre. Die ehemalige Arlesheimer Schappe Spinnerei wich einer Überbauung; Ida Kramer geistert daher im Münchenstein, auf dem Areal der ehemaligen Aluminiumfabrik herum und lässt die Industriegeschichte aufleben. Quelle


Wäre da nicht Ida Kramer … Geschichten von Patrons und anderen Working Class Heroes. Wiederaufnahme des Stückes im ehemaligen Walzwerk in Münchenstein. Rund um die fiktive Figur der Ida Kramer erhalten Zuschauerinnen und Zuschauer Einblick in die historischen Arbeitswelten aus drei Jahrhunderten.

Vorstellungsdaten: ab 7. August 2008 bis 31. August 2008 jeweils donnerstags bis sonntags.
  • Siehe auch: SCHAPPE. Die erste Fabrik im Baselbiet. Ein Porträt. Katalog zur Ausstellung in der Trotte Arlesheim vom 12.3. bis 27.6.1993

Der dritte August

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Der aus Arlesheim stammende Historiker Ruedi Brassel hat ein Theaterstück rund um die Ereignisse des 3. Augustes 1833 geschrieben. Der 3. August 1833 war der Tag der Schlacht an der Hülftenschanz und auch der Tag, an dem Pratteln brannte. Aufgeführt wird das Theaterstück von der Prattler Laienbühne am Originalschauplatz, beim Engelbrunnen an der Hauptstrasse in Pratteln.

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Hauptstrasse mit Engelbrunnen, Bildquelle

Am 3. August 1833 zündeten die durchziehenden Basler Truppen in Pratteln an der Hauptstrasse neun Häuser an. Damit wollten sie die Heckenschützen zum Löschen des Brandes veranlassen, und so das Schiessen bleiben zu lassen.

Aus der vermeintlichen List wurde eine Falle: Der Grossbrand, der neun Häuser einäscherte, verhinderte und verzögerte den Durchmarsch der Artillerie erst recht. Die Basler Truppen mussten den Umweg über die Hülftenschanz nehmen. Sie verloren Zeit und danach die Schlacht.

Hauptpersonen in Ruedi Brassels Theaterstück sind ein junger Lehrer, der sich für das Baselbiet engagiert, ein junges Mädchen, dessen stadttreuer Vater ausgerechnet von den Baslern erschossen wird und eine junge Polin, die sich der Baselbieter Revolution anschliessen will.

Aufführungen: 2. bis 10. August 2008 (ohne 4. August), jeweils 20.30 Uhr.
  • Unter dem Titel Die erkämpfte Freiheit findet im Museum im Bürgerhaus am Schmittiplatz in Pratteln eine Ausstellung mit Karikaturen, welche die Basler Trennungswirren thematisieren, statt.
    Öffnungszeiten: 25. Juli bis 12. Oktober 2008, jeweils Samstags und Sonntags, 14 bis 17 Uhr.

Rock am Dom

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The Bianca Story live

Arles-Air lädt zum Rock am Dom. Der Startschuss fällt am Samstag, 19. Juli 2008, 13 Uhr mit Caramboli; Highlight um 21.30 Uhr: The Bianca Story:
Frisches Musikgut aus der Schweiz. Unbekümmerter Rock gefolgt von hüpfendem Wave gefolgt von ambitionierter Indi-Komposition. Die Abwechslung setzt sich fort. The Bianca Story, der eidgenössischen Kunsthochschulszene entsprungen, macht es den Schubladendenkern nicht einfach. Das soll deren Problem sein. Quelle

Jean-Claude Monnerat

Jean-Claude-Monnerat

Jean-Claude Monnerat, Bildquelle

Der Arlesheimer Künstler Jean-Claude Monnerat zeigt zur Zeit seine neusten Acryl-Bilder, Farbstiftbilder und Aquarelle in der Trotte, 1. Stock.

Öffnungszeiten:
Samstag und Sonntag: 11 Uhr bis 18 Uhr
Montag bis Freitag: 16.30 Uhr bis 19 Uhr

Monica Witte im Atelierhaus Arlesheim

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Kammermusik bei Würth

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Sonntag, 1. Juni 2008: Die Kammermusik Arlesheim präsentiert im Forum Würth Blechbläser Kammermusik: um 17 Uhr spielt das Ensemble Lucerne Chamber Brass.

Vor dem Konzert bietet sich ein Rundgang durch die Ausstellung Günter Grass, Aquarelle, Zeichnungen und Skulpturen aus der Sammlung Würth an.

Der Wanderer von Arlesheim

Skizzen zu Arlesheims Kultur, Geschichte und Natur.

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