Dienstag, 10. April 2007

Wie das Jassen nach Arlesheim kam

Kartenspieler-im-15-Jahrhundert
Kartenspieler im 15. Jahrhundert

Wo und wann das Kartenspiel entstanden ist, vermag niemand zu sagen. Man vermutet, dass zur Zeit der Kreuzzüge, also vor mehr als 700 Jahren, die Kartenspiele erstmals aus dem Fernen Osten auf europäischem Boden Einzug hielten. Von Persien herkommend erreichten sie Spanien und Venedig. Bald verdrängten sie die ältesten Brett- und Würfelspiele, sowohl auf den Ritterburgen als auch im Feldlager und in den Dorfschenken.

Spielkarten-aus-dem-spaeten-15-Jahrhundert
Spielkarten aus dem späten 15. Jahrhundert

Die Figuren auf den Spielkarten entwickelten sich, je nach Land, zu verschiedenen Kartenbildern. So entstanden die deutschen, französischen und italienischen Karten. Da das Kartenspiel als Glücksspiel mit oft sehr hohen Einsätzen gespielt wurde, wurde es in vielen Städten verboten. Ein solches Verbot aus der Stadt Bern aus dem Jahre 1367 scheint eine der frühesten Nachrichten über die Existenz des Kartenspiels zu sein. Der Basler Ratsherr und Grosskaufmann Heinrich Halbysen d.Ä. richtete 1433 eine Papiermühle ein, wohl im Hinblick auf einen erhöhten Papierbedarf während des Basler Konzils 1431-1448. Deren Papier wurde fortan auch zu Spielkarten verarbeitet mit den Farben Schilten, Schellen, Eicheln und Rosen. Über 200 Jahre lang belieferten die Basler Kartenmacher die damalige Eidgenossenschaft. Von 1461 bis 1494 werden in Basel 17 Kartenmacher gezählt.

Zwar hat die Produktion von Spielkarten in der Stadt Basel ihren Ursprung im 15. Jahrhundert, doch populär wurde das Spiel erst im 19. Jahrhundert. Man darf also annehmen, dass in Arlesheims Wirtshäusern - im 19. Jahrhundert waren dies der Ochsen, das Rössli und der Adler (die heute noch bestehen) sowie der Lion d'or (ehemals auf dem Domplatz) und die Krone (ehemals Hauptstrasse 41) - gejasst wurde. Der Name Jass stammt aus dem holländischen und bedeutet Rock, Wams, und weist darauf hin, dass Jassen urspünglich von schweizerischen Söldnern aus Holland eingeführt worden ist.

Donnschtigjass-LogoAm Donnerstag, 12. April 2007, findet um 19.30 Uhr in der Trotte das Ausscheidungsturnier für den Donnschtig-Jass des Schweizer Fernsehens statt. Gekürt wird die Arlesheimer Jasskönigin resp. der Arlesheimer Jasskönig. Am 9. August spielen Arleser gegen Nunniger Jasserinnen und Jasser und am 16. August wird der Domplatz vom Jass-Fest belegt - bei einem Arleser Sieg in der Vorrunde mit TV-Direktübertragung.

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