Wilder Westen

Kelterborn-Lithografie-DieTheilung-1833
"Die Theilung", Lithografie von Ludwig Adam Kelterborn, 1833

Im Oktober 1831 zog der aus Hannover stammende Ludwig Adam Kelterborn nach Basel und kam mitten in die zum Teil blutigen Auseinandersetzungen beider Basel. In dieser Zeit begann er, vermutlich von sich aus, Spottbilder zu zeichnen, nachdem seine Porträtkunst zu wenig Beachtung gefunden hatte. Handgreiflich hat er sich nie am Konflikt beteiligt, aber seine Karikaturen sprachen eine eigene Sprache. 1835 wurde Kelterborn, als Nachfolger von Hieronymus Hess, zum Leiter der Kunstklasse an der Basler Zeichenschule gewählt. 1837 wurde er zudem Zeichenlehrer am Gymnasium am Münsterplatz. Am 5. August 1839 wurde er Basler und somit auch Schweizer Bürger. Viele Schüler wurden, mit mehr oder weniger Erfolg, von Ludwig Adam Kelterborn unterrichtet. Einer, der sich etablieren konnte, war Arnold Böcklin, welcher an Kelterborn lebenslang eine dankbare Erinnerung bewahrte.

Während Keltenborn als Schöpfer der wohl verbreitetsten Karikatur zur Kantonsteilung allgemeine Bekanntheit geniesst, steht sein Zeitgenosse, der Drucker Wilhelm Schulz, nicht im Rampenlicht.

«Der Boden war mit Blut gefärbt» – Wilder Westen im Baselbiet. Die Basler Kantonstrennung aus der Sicht des Druckers Wilhelm Schulz-Stutz (1807–1879). Diesem Thema ist am Mittwoch, 7. März 2007, 19 Uhr, ein Vortrag im Dichter- und Stadtmuseum Liestal gewidmet. Die Historikerin Seraina Gartmann berichtet über den in Lörrach geborenen Drucker Wilhelm Schulz, der 1832 mit einer in Zofingen angekauften Druckereieinrichtung ins damals revolutionäre Liestal kam, wo er als erster (und einziger) amtlicher Buchdrucker des Kantons Basel-Landschaft wirkte. Von ihm haben sich Aufzeichnungen über die Zeit von 1832 bis 1849 erhalten, die er dann aufgrund eines verschollenen Notizheftes vier Jahrzehnte später überarbeitet hat. Besonders spannend sind bei diesem Selbstzeugnis die Jahre der Kantonstrennung, welche von Seraina Gartmann erstmals wissenschaftlich analysiert wurden.
"Das Bild vom 'wilden Westen' steht nicht für Cowboy-Romantik und Freiheit, sondern für die damaligen Zustände von Chaos, Willkür und Gesetzlosigkeit. Wilhelm Schulz hat mit seiner einmaligen Beschreibung von Akteuren, Institutionen, Konfliktparteien und Schlachtereignissen der Basler Trennungswirren versucht, die Folgen der herrrschenden Zustände für die Betroffenen sichtbar zu machen: die Ohnmacht, die Demütigung, den Schmerz." (Auszug aus einem Interview mit Seraina Gartmann, Basler Zeitung vom 5. März 2007)

Mehr zur Kantonstrennung kann hier nachgelesen werden (Historisches Lexikon der Schweiz).

UPDATE: Die eben erschiene Ausgabe Nr. 1/2007 der Baselbieter Heimatblätter enthält einen Artikel von Seraina Gartmann Wilder Westen im Baselbiet - Kantonstrennung und Kantonsgründung aus der Sicht des Druckers Wilhelm Schulz-Stutz (1807-1879), der auf ihrer Lizentiatsarbeit basiert.

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