Die alte Strassenlampe:
Verschiedene (fünf an der Zahl, sauf erreur) Strassenlampentypen erhellen des nachts unser Dorf. Ein Typus, das Modell Gaslaterne, hat nun ausgedient und soll ersetzt werden.




Die neue Strassenlampe?
Die Arbeitsgruppe Ortskernbeleuchtung hat den neuen Lampentyp ausgewählt; an der Ecke des Domhofes (Domplatz 10) und bei der Einfahrt in den Parkplatz hinter dem Gemeindehaus ist je eine Musterleuchte zu besichtigen. Der Gemeinderat wird im Herbst definitv entscheiden.

Störendes Licht - Lichtverschmutzung - nimmt heute den Stellenwert von Umweltverschmutzung ein, mit dem Unterschied, dass es kaum thematisiert wird, obwohl es nicht nur Flora und Fauna, sondern auch den Menschen negativ beeinflusst. Hormonhaushalt, Nervensystem und Reproduktion, Schlafrhythmen, Aktivitätsphasen und Stimmungen – das Licht bestimmt den Lauf des Lebens. Selbst die Bäume lassen im Umfeld starker Lichtquellen später die Blätter fallen als in natürlicher Dunkelheit. Im Unterschied zur Umweltverschmutzung liesse sich die Lichtepidemie sehr viel leichter und schneller eindämmen.

Weil sich nachtaktive Insekten bei ihren Flügen am UV-Licht des Mondes bzw. der Himmelskörper orientieren, verenden pro Nacht gemäss einer Studie etwa 150 Insekten pro Strassenlampe. Pro Jahr dürften es alleine an den Strassenlampen in der Schweiz über sieben Milliarden Insekten sein. Das Sehmaximum der Insekten liegt im ultravioletten (UV-)Bereicht des Lichtspektrums. Für die Strassenbeleuchtung werden häufig Lampen verwendet, welche einen grossen Teil des Lichts im kurzwelligen, d.h. ultravioletten Bereich ausstrahlen. Würden Leuchtmittel, deren Strahlungsbereich hauptsächlich im grünen, gelben oder orangen Wellenbereich liegen, verwendet, so könnte die Anlockwirkung auf nachtaktive Insekten auf ein Minimum reduziert werden.

Doch nicht nur die Art des Leuchtmittels ist wichtig, sondern auch die Form der Lampe entscheidet über ihre Insektenfreundlichkeit. Weit leuchtende Lampen und solche mit breitem Lichtkegel werden zur Insektenfalle. Insektenfreundliche Lampen leuchten nur nach unten, sind ringsum und vor allem nach oben mit Blenden versehen.

Immer mehr Forscher setzen sich weltweit für die Insekten und gegen die zunehmende Lichtverschmutzung ein. Die Lichtverschmutzung soll in Europa jährlich um sechs Prozent zunehmen. Doch auch die Insektenforscher glauben nicht, dass man auf künstliche Beleuchtung verzichten sollte; aber sie hoffen, dass es schon bald nur noch Licht und Leuchten geben wird, die die Insekten schonen.

Dieser Hoffnung schliesse ich mich an: möge der Gemeinderat von Arlesheim der Lichtverschmutzung Einhalt gebieten und sich für ein Strassenlampenmodell entscheiden, das in seiner Form und der Art des Leuchtmittels insektenfreundlich ist.