Odilia kehrt zurück
Heute kehrt die über fünfhundert Jahre alte Odilienstatue in den Dom zurück. Sie stammt ursprünglich aus Arlesheims erster Pfarrkirche, die der legendären heiligen Odilie geweiht war und sich auf dem alten Friedhofgelände befand:
Erstmals wird im Jahre 1341 urkundlich erwähnt, dass unser Dorf eine eigene Pfarrkirche hat. Vorher mussten die Arleserinnen und Arleser nach Pfeffingen zur Kirche gehen. Die Odilienkirche muss klein gewesen sein, die Quellen sprechen von einem finsteren Kirchlein, mehrfach wurde sie renoviert und vergrössert - verlängert und erhöht. Als 1815 die Kirchgemeinde Arlesheim den Dom erwarb (und ihn so vor dem Abbruch bewahrte - aber das ist eine andere Geschichte), waren die Tage der Pfarrkirche St. Odilia gezählt, 1816 wurde sie abgerissen. Für 800 Franken erwarb sie der Binninger Ratsherr Singeisen. Das Inventar der Kirche wurde in alle Winde zerstreut: so seien 34 Kirchbänke nach Aesch verkauft worden, zwei Beichtstühle nach Ettingen. Umso erstaunlicher ist es, dass die aus der Zeit um 1460 stammende Odilienstatue noch erhalten ist. Vor etwa 100 Jahren wurde sie in der Gruft der Domkirche entdeckt. Während 37 Jahren war sie dann im Historischen Museum in Basel ausgestellt, nachdem sie von einem Pfarrer dorthin verpfändet worden war, was ein in den 1940-er Jahren zufällig zum Vorschein gekommener Pfandbrief belegte. - Die Statue wurde umgehend ausgelöst und nach Arlesheim zurückgeholt. Seit 1944 hat sie ihren Platz im dritten Seitenaltar des Doms. Nach einer umfassenden Restauration soll sie heute wieder an ihren angestammten Platz zurückkehren - bis gestern musste während ihrer Abwesenheit mit einer Foto vorlieb genommen werden. Viel Post wartet übrigens auf sie - zahlreiche Wünsche im Buch (rechts unten) und eine Vielzahl von Briefen (im Korb, links unten). Willkommen, Odilia!
Quellen:
Rudolf Riggenbach, Die alte Odilienkirche von Arlesheim, in: Der Dom zu Arlesheim, Gedenkschrift zur Aussenrenovation 1954/55
Georg Sütterlin, Heimatkunde des Dorfes und der Pfarrei Arlesheim
Erstmals wird im Jahre 1341 urkundlich erwähnt, dass unser Dorf eine eigene Pfarrkirche hat. Vorher mussten die Arleserinnen und Arleser nach Pfeffingen zur Kirche gehen. Die Odilienkirche muss klein gewesen sein, die Quellen sprechen von einem finsteren Kirchlein, mehrfach wurde sie renoviert und vergrössert - verlängert und erhöht. Als 1815 die Kirchgemeinde Arlesheim den Dom erwarb (und ihn so vor dem Abbruch bewahrte - aber das ist eine andere Geschichte), waren die Tage der Pfarrkirche St. Odilia gezählt, 1816 wurde sie abgerissen. Für 800 Franken erwarb sie der Binninger Ratsherr Singeisen. Das Inventar der Kirche wurde in alle Winde zerstreut: so seien 34 Kirchbänke nach Aesch verkauft worden, zwei Beichtstühle nach Ettingen. Umso erstaunlicher ist es, dass die aus der Zeit um 1460 stammende Odilienstatue noch erhalten ist. Vor etwa 100 Jahren wurde sie in der Gruft der Domkirche entdeckt. Während 37 Jahren war sie dann im Historischen Museum in Basel ausgestellt, nachdem sie von einem Pfarrer dorthin verpfändet worden war, was ein in den 1940-er Jahren zufällig zum Vorschein gekommener Pfandbrief belegte. - Die Statue wurde umgehend ausgelöst und nach Arlesheim zurückgeholt. Seit 1944 hat sie ihren Platz im dritten Seitenaltar des Doms. Nach einer umfassenden Restauration soll sie heute wieder an ihren angestammten Platz zurückkehren - bis gestern musste während ihrer Abwesenheit mit einer Foto vorlieb genommen werden. Viel Post wartet übrigens auf sie - zahlreiche Wünsche im Buch (rechts unten) und eine Vielzahl von Briefen (im Korb, links unten). Willkommen, Odilia!
Quellen:
Rudolf Riggenbach, Die alte Odilienkirche von Arlesheim, in: Der Dom zu Arlesheim, Gedenkschrift zur Aussenrenovation 1954/55
Georg Sütterlin, Heimatkunde des Dorfes und der Pfarrei Arlesheim
wanderer - 23. Mär, 08:24