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Neu in der Blogroll: Das Webjournal, iPortal für die Dreiländerregion Basel.

Kultur wird bei uns GROSS geschrieben. Wir sind der Meinung, dass der Wegbereiter für die Beziehungen zwischen den Menschen dies- und jenseits der Grenzen die Kultur ist - noch vor wirtschaftlichen und politischen Beziehungen, denen wiederum die Kultur als Vehikel zu ersten grenzüberschreitenden Kontakten dient.

Dabei legen wir den Begriff «Kultur» grosszügig und grossräumig aus: Von Kunst bis Tafelkultur, vom Wochenendgedicht bis zur Glosse, von der Kritik bis zum Motzartikel aus Lust am Provozieren oder aus Freude am Formulieren, zur Ergötzung oder zur Erbauung unserer Leserschaft,
schreibt die Redaktion.

Arlesheims Flurnamen erzählen Geschichte(n)

Arlesheim-Flurnamen

Flurnamen sind nicht nur von sprachgeschichtlicher Bedeutung, sondern lassen den Alltag früherer Generationen aufleben und geben so Einblick in die Ortsgeschichte. Der Arlesheimer Dorflehrer August Sumpf veröffentlichte in den 1950-er Jahren eine Sammlung von Flurnamendeutungen. Die Stiftung Flurnamen erarbeitete nun im Auftrag der Basellandschaftlichen Gebäudeversicherung ein weiteres Werk über die Arlesheimer Flurnamen, das die Sammlung Sumpfs erweitert, ergänzt und teilweise korrigiert.
Kernstück dieses Büchleins ist der alphabetisch geordnete Lexikon-Teil mit Artikeln zu allen lebenden Flur- und Strassennamen. Sie enthalten Schreibweise, mundartliche Lautung, grammatisches Geschlecht, Lokalisierung, Geländebeschrieb und Deutung in Kurzsatzform. In der Mitte des Büchleins gibt ein Plan Aufschluss über die Lage der Flurnamen.

Flurnamen-Forschungsteam
Das Baselbieter Flurnamen-Forschungsteam: Dr. Markus Ramseier (Leiter), Dr. Béatrice Wiggenhauser und lic. phil. Daniel Krieg (von links)

"Spektakuläres ist im Falle Arlesheim allerdings nicht zu erwarten", - schreibt der Leiter der baselbieter Forschungsstelle Markus Ramseier auf Anfrage des Wanderers - "da Sumpf die Flurnamen ja gewissenhaft aufgearbeitet hat und uns in den Büchlein nicht viel Raum für vertiefende Ergänzungen zur Verfügung steht. Das ist auch der Grund, dass Arlesheim so spät an der Reihe ist. Die eine oder andere "Korrektur" nehmen wir natürlich schon vor. Ebenso bieten wir Gewähr für eine übersichtliche Darstellung und eine auf Anhieb verständliche Sprache."

So erfahren wir im neuen Arlesheimer Flurnamenbuch beispielsweise, dass der Bärenbrunnenweg nichts mit Bären zu tun hat, sondern dass aus dem ursprünglichen Wort Fenn (Sumpf, Moor), Venne, und dann benne entstand, dass dann, weil es nicht mehr verstanden wurde, zum Bären wurde. Andere Flurnamen haben eine neue Deutung erfahren; so wird Zinn (Zinnhagweg) nun - anders als bei Sumpf - nicht mehr auf das althochdeutsche dinc und das mittelhochdeutsche ting (Gerichtsplatz) zurückgeführt, sondern auf Zun (Zaun). Zinnhag bedeutet somit Land bei der Umzäunung am Lebhag .

"Wirklich neue Erkenntnisse wird es im abschliessenden zehnbändigen kantonalen Namenbuch geben, wo auch die abgegangenen Namen gedeutet werden, die in den Ortsmonographien fehlen und mehr als zwei Drittel des gesamten Namenbestands ausmachen", ergänzt Markus Ramseier auf Anfrage.

Die seit 2003 veröffentlichten Ortsmonographien mit ihren Kurzdeutungen der in den Gemeinden noch gebräuchlichen 17'000 Namen sind ein publizistischer Zwischenschritt. Ende 2007 werden für alle 86 baselbieter Gemeinden die Ortsmonographien vorliegen.

Endziel der Arbeit der Forschungsstelle wird das Baselbieter Namenbuch sein, das von 2008 bis 2015 entstehen soll. In diesem zehnbändigen Gesamtwerk werden die etwa 50'000 lebenden und abgegangenen Orts- und Flurnamen des Kantons Basel-Landschaft auf insgesamt rund 6'000 Seiten systematisch dokumentiert und gedeutet.

Vorgesehen ist zudem eine Präsentation des gesamten Materials auf dem Internet – also auch jener Teile, die aus Platzgründen nicht in Baselbieter Namenbuch übernommen werden können wie die umfassenden historischen Belegreihen.

Ein weiterer Arleser Blogger

Mein-Name-sei-Gantenbein-Hoerbuch
Max Frisch, Mein Name sei Gantenbein, ist auch als Hörbuch erhältlich


Inspiriert von Max Frischs Figur des Gantenbein bloggt seit kurzem ein weiterer Arlesheimer.

In seinem Einstiegstext Anstelle eines Vorworts schreibt er:

"Das Leben - eine selbst erfundene Geschichte oder eine ganze Reihe von Geschichten, sagt Max Frisch. Unsere Biografien - fragmentarisch. Und den Konjunktiv erhebt Frisch zum Bekenntnis des bruchstückhaften Lebensentwurfs: Mein Name sei Gantenbein.

GANTENBEIN │ARLESHEIM bloggt Bruchstücke.
Zutaten für Lebensgeschichten (indikativ oder konjunktiv)."


Willkommen in der Arleser Blogosphäre, Gantenbein!

siehe auch:

Auf und davon

Dichter-und-Stadtmuseum-Liestal

Im Lesezyklus «auf und davon» liest die Arlesheimerin Gabrielle Alioth - Autorin von Der prüfende Blick, der Lebensgeschichte der Malerin Angelica Kauffmann - am Freitag, 20.4.2007, 19.30 Uhr, im Dichtermuseum Liestal zum Thema «Verwandlungen»:
«Gebrochene Versprechen, gebrochene Herzen sind leichter zu ertragen, als die Schranken, die unsere Vorstellung begrenzen.» Gabrielle Alioth

In memoriam Jürg Federspiel

Honig
Biene
sterbend, den Stachel verloren,
wird im höhnischen Summen
benachbarter Wespen
der Imker zum Derwisch.
Ohne Brot ist die Wabe
nur süss,
ohne Zunge nur klebrig.
Was wäre eine Welt voll Honig?
Falle für Fliegen.
Wie jene im Überfluss,
die Honig mit Süssem vergelten,
verekelt am Ende die Lust,
bis die Zähne
ins bittere Fleisch beissen,
auf den Knochen,
der Tod heisst.

von Rainer Brambach und Jürg Federspiel
aus: Marco Polos Koffer (gemeinsame Gedichte, entstanden nach dem Prinzip des freien Assoziierens und durch wechselseitige Inspiration), 1968

Juerg-FederspielBeim Stauwehr „Märkt“ unterhalb von Weil am Rhein ist heute Sonntag kurz nach 7 Uhr eine männliche Leiche geländet. Die zwischenzeitlich gemachten Untersuchungen haben gegen Abend zweifelsfrei ergeben, dass es sich dabei um den Leichnam des vermissten Jürg Federspiel handelt. Der 75-jährige Jürg Federspiel war am 12. Januar 2007 letztmals gesehen worden. Federspiel war einer, der an Manfred Gilgien - den poète maudit, der zeitweise in Arlesheim lebte und dessen Asche auf dem Friedhof Bromhübel in Arlesheim im Grab der Einsamen ruht - glaubte. Mehr zum Tod von Jürg Federspiel in der Basler Zeitung.

Gesunde Rezepte aus Arlese

Kochbuch-baag-verlag

Die Lukas Klinik, eine onkologische Spezialklinik in Arlesheim, ist nicht nur für ihre Krebsprävention und ganzheitliche Pflege im Sinne der anthroposophischen Medizin bis weit über die Landesgrenze hinaus bekannt, sondern bei Kennern auch für ihre hervorragende Küche.

Unbestritten ist, dass auch die leibliche Ernährung einen wichtigen Beitrag liefert, den Krankheitsverlauf bei einer Krebserkrankung positiv zu beeinflussen, denn eine falsche Ernährung ist bei ca. 30 - 50% aller Krebserkrankungen an der Entstehung mitbeteiligt. Doch eine Diät, eine Krebsdiät in dem Sinne damit Krebs heilen zu können, gibt es nicht. Aber durch die Berücksichtigung gewisser Kriterien lässt sich durch die Ernährung der Heilungsprozess fördern, dadurch, dass der Organismus in die Lage versetzt wird, mit der Krankheit besser fertig zu werden.

"Das Kochbuch der Lukas Klinik" erschien bereits in mehreren Auflagen und ist nun im Arleser baag-verlag neu aufgelegt worden. Küchenchef Hermann Spindler hat die neueste Auflage überarbeitet und mit neuen Rezepten ergänzt.

Hermann Spindler, Das Kochbuch, Die Rezepte aus der Küche der LUKAS KLINIK, 274 Seiten, illustriert, Spiralbindung, Fr. 28.--

Der prüfende Blick

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"Der prüfende Blick" von Gabrielle Alioth, 2007

Rechtzeitig zum 200. Todestag der Malerin Angelica Kauffmann ist seit Anfang Februar der biografische Roman Der prüfende Blick der Arlesheimerin Gabrielle Alioth im Handel erhältlich: Der Mainzer Hofmaler Franz Joseph Kauffmann reist im Jahr 1800 nach Bregenz, um seine Herkunft zu klären. Im Zuge seiner Recherchen beginnt er auch das Leben seiner Kusine Angelica zu erforschen, mit der er seine Jugend verbrachte – und die er immer noch liebt. Er sucht Menschen auf, die sie kannten – einen Pfarrer in Schwarzenberg, einen gescheiterten Musiker, ihren Schwager in Venedig –, und rekonstruiert ihr Leben mithilfe der Zeugnisse von Gönnern und Freunden, die die Karriere Angelica Kauffmanns begleiteten: der Maler Heinrich Füssli, der in London bei ihr eine Abfuhr erlitt, ihr Förderer Joshua Reynolds, der einflussreichste Maler Londons, ihr zeitweiliger Arzt und Verehrer John Morgan, der in Italien zu ihren Bewunderern zählte.

Schliesslich gerät ihm auch das Tagebuch Johann Friedrich Reiffensteins in die Hände, in dem ihre Zeit in Rom, die launischen Annäherungen des ‚Barons’, wie man den reisenden Goethe zuweilen titulierte, und die Eifersüchteleien Herders beschrieben sind. So entsteht das Porträt einer schillernden Frau, die im Schnittpunkt der Leidenschaften einer ganzen Künstlergeneration stand.

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Angelica Kauffmann, Selbstporträt, 1794

Angelica Kauffmann (1741-1807) gilt als die erste Malerin von europäischem Rang. Ihre Porträts von Goethe, der sie als „unglaubliches Talent“ pries, und von Winckelmann, das international Aufsehen erregte, blieben in ihrer Einfühlsamkeit unübertroffen.

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Angelica Kauffmann: Goethe, 1787/1788

Durch ihr umfangreiches malerisches Werk (über 1'500 Ölgemälde, Zeichnungen und Radierungen) wurde sie bereits zu Lebzeiten weltbekannt. Um ihre Salons und ihre Freundschaften in London und Rom, wo sie als „die zehnte Muse“ gefeiert wurde, rankten sich aufregende Gerüchte. Herder kam und las ihr Goethes Tasso vor, auch der spätere Zar Paul I. machte seine Aufwartung. Kaiser und Papst bestellten Bilder von ihr. Ab 1788 hing ihr Selbstporträt in der florentinischen Galerie der Künstlerbildnisse direkt neben Michelangelo.

Gabrielle Alioth erzählt die Geschichte von Angelica Kauffmanns Karriere, ihrer geschickten Selbstvermarktung und ihrer charismatischen Wirkung in einem fesselnden biographischen Roman. "Der prüfende Blick" ist Gabrielle Alioths sechster Roman. Für ihren Erstling, "Der Narr", 1990 erhielt sie 1991 den Preis 'Der erste Roman' durch das Literaturhaus Hamburg verliehen.

"Der prüfende Blick": Leseprobe

Gabrielle-Alioth
Gabrielle Alioth

Die Autorin des Romans über Angelica Kauffmann, "Der prüfende Blick", ist gebürtige Arlesheimerin. Der Wanderer hat sie nach ihrer Beziehung zu unserem Dorf befragt - hier ihre Antwort: "Meine Schwiegereltern haben bis zu ihrem Tod Ende der 1980er Jahre am Bruggweg 6 gewohnt, (den es heute wohl nicht mehr gibt) und dort ist "mein" Arlesheim. Dort bin ich zur Arlesheimerin geworden, an Sommerabenden im Hof unter der grossen Linde, auf Spaziergängen in der Ermitage, bei Besuchen bei Gerda Iselin im Andlauerhof. Und natürlich auch durch meine Hochzeit im Dom von Arlesheim.

Ich lebe seit 23 Jahren in Irland und habe mir allein schon deshalb viele Gedanken über "Heimat" gemacht. Im Grund, denke ich, das man sich seine Heimat nicht wählen kann, aber es gibt doch wohl eine Art von freiwilliger Heimat, und das ist Arlesheim für mich: ein Ort, in den ich nicht hinein geboren wurde, der sich mir aber geöffnet hat, mich aufgenommen hat."


Gabrielle Alioth stellt am Donnerstag, 15. Februar 2007, 19.30 Uhr im Literaturhaus Basel ihren Roman "Der prüfende Blick" vor.

Respekt!

Roland-Zumbuehl-Schulhaus-Gerenmatte-Arlesheim
Schulhaus Gerenmatte, © Foto: Roland Zumbühl, Arlesheim, picswiss

Alle Klassen der Sekundarstufe Arlesheim fuhren letzte Woche ins Schilager - alle, bis auf eine. Zuerst waren die Schülerinnen und Schüler der Klasse E1b gar nicht begeistert, dass sie zu Hause bleiben mussten. Bis sie vom Projekt Schule macht Zeitung - Zeitung macht Schule erfuhren. Rund ums Thema Respekt entstand - unterstützt von Mitarbeitenden der Basler Zeitung - unter der Leitung der Klassenlehrerin Frau Doris Kungl die Schülerzeitung Achtung!. Eine Ärztin im Hildegard Hospiz, der Arlesheimer Polizeipostenleiter, der reformierte Pfarrer Matthias Grüninger, Menschen auf dem Postplatz - sie alle wurden zum Thema Respekt befragt. Im Basler Zolli und auf dem Andlauerhof suchten die Schülerinnen und Schüler Antwort auf die Frage, wie es mit Respekt gegenüber Tieren steht. Ein Redaktionsteam testete drei verschiedene Videospiele und nahm deren Altersbegrenzung genauer unter die Lupe. Entstanden ist eine eindrückliche Schülerzeitung zu einem wichtigen gesellschaftspolitischen Thema. Chapeau!

Die Schülerzeitung kann bei der Klasse E1b für Fr. 2.50 gekauft und/oder hier online gelesen werden.

Arlesheim antiquarisch

Arlesheim-1830
Arlesheim, Domplatz, 1830, handkolorierte Lithographie (Fundstück vom ZVAB)

Wer antiquarische Bücher, Postkarten, Graphiken, Fotos und weitere Medien über Arlesheim sucht, kann auf das Zentrale Verzeichnis antiquarischer Bücher zurückgreifen.

Das ZVAB ist der grösste Online- Anbieter für deutschsprachige antiquarische Bücher. Über 4000 professionelle Mitgliedsantiquariate aus 24 Ländern bieten im ZVAB ihre Bestände an. Kunden können so bequem über 20 Millionen antiquarische Medien suchen, finden und online bestellen. Durch den allgemeinen Zuwachs an Mitgliedsantiquaren auf der ganzen Welt steigt die Zahl deutsch- und fremdsprachiger Titel stetig. Durchschnittlich werden täglich mehr als 4000 Titel über www.zvab.com bestellt.

Ausprobieren!
ZVAB


Zum Zentralen Verzeichnis antiquarischer Bücher gibt's übrigens auch einen Blog. Reinschauen!

Findet mich das Glück?

Soll ich einen Turm bauen?

Wer regiert die Stadt?

Kommen Meinungen von selbst?

Soll ich die Wirklichkeit in Ruhe lassen?

Warum leistet sich die Erde den Luxus mich zu haben?

Muss ich fröhlich sein?

Sucht man das Glück am falschen Ort?


Fischli-Weiss-Findet-mich-das-Glueck

Leben heisst fragen - zum Jahreswechsel ein Hinweis auf die über dreihundert Fragen, die Peter Fischli und David Weiss zusammengetragen haben. Erschienen im Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln.

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