Alfred Rasser - ein Arleser wird 100 Jahre alt

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In diesem Haus an der Hangstrasse 39 in Arlesheim wohnte Alfred Rasser und seine Familie in den 1950-er und frühen 1960-er Jahren.

Am 29. Mai 2007 wäre Alfred Rasser 100 Jahre alt geworden. In einfachen Verhältnissen aufgewachsen, mit elf Jahren schon den Vater verloren, begann seine berufliche Karriere relativ unspektakulär als Lehrling bei der Spedition Jacky Maeder & Cie, wo er nach Lehrabschluss noch zwei Jahre weiter arbeitete.
1928 arbeitete er für den "Internationalen Hilfsdienst Liechtenstein", und noch im gleichen Jahr versuchte er sich als Hühnerzüchter im Tessin. Gleichzeitig besuchte er erstmals eine Schauspielschule und fand dort seine wahre Passion. In dieser dreijährigen Ausbildung arbeitete er nebenher als Buchhalter. Mit Abschluss der Schauspielschule im Jahre 1930 gründete er eine eigene Theatergruppe. Leben konnte er von dieser Arbeit jedoch noch nicht. Er führte deshalb von 1930 bis 1935 sein eigenes Malergeschäft.

Der erste grosse Erfolg konnte Rasser 1934 mit "John D. erobert die Welt" feiern und rundete seine kommende Karriere mit der Schauspielerprüfung ab. Von 1932 bis 1945 war er mit Adele Schnell verheiratet, aus der Ehe ging Sohn Roland Rasser hervor. 1947 heiratete er Ninette Rosselat, mit der er drei Kinder hatte. In den 1950-er und frühen 1960-er Jahren wohnte die Familie in Arlesheim, an der Hangstrasse 39.

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Rasser in seiner wohl bekanntesten Rolle - als HD Soldat Läppli

1945 kreierte Alfred Rasser schliesslich seine berühmteste Figur, die des HD Läppli. Die Theatererfolge waren derart gross, dass eine Verfilmung geradezu logisch war. 1954 folgte die erste filmische Umsetzung mit "Läppli am Zoll", 1959 folgte "HD-Soldat Läppli" und 1961 "Demokrat Läppli".

Zwar war Alfred Rassers Läppli von Jaroslav Hašeks bravem Soldaten Schwejk inspiriert, der HD Soldat (= Hilfsdienst-Soldat) Läppli wird jedoch nicht in einen mörderischen Krieg gezwungen, sondern er nimmt nur die Auswüchse des Militärdienstes aufs Korn, doch steht für ihn der neutrale Staat, für den er Dienst tut (die Schweiz im Zweiten Weltkrieg), überhaupt nicht zur Diskussion. Dennoch ist der Film bis heute die einzige Komödie, die es gewagt hat, den schweizerischen Militarismus und das Ansehen der Armee anzukratzen.

Neben der Schauspielerei verfolgte Alfred Rasser auch eine politische Karriere. 1967 schliesslich wird er für Migros-Begründer Duttweilers Landesring der Unabhängigen in den Nationalrat gewählt und übte diese Funktion bis 1975 aus.

Alfred Rasser starb am 18. August 1977.

Biografie

HD Läppli ist als Video-Film in der Bibliothek Arlesheim ausleihbar.

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