Fels und Flügel

Erinnern Sie sich an diese Werbetexte?

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Diese Texte und noch viel mehr stammen aus der Feder von Barbara Groher, die seit über 20 Jahren in Arlesheim lebt. Ihre Werbekarriere kann sich sehen lassen. - Nun beschert sie uns mit Fels und Flügel poetische, spirituelle und spekulative Texte zur Ermitage (Edition Text und Media).

Barbara-Groher-Fels-und-Fluegel-Arlesheim

Am Freitag, den 20. Oktober 2006, findet um 19.15 Uhr die Vernissage von Fels und Flügel (Buch und Begleit-CD) im Andlauer Hofgut statt.

Star des Abends

lampyris-noctiluca
Lampyris noctiluca (grosser Leuchtkäfer), Foto Luciana Bartolini

Der Star des heutigen Abends wird der Leuchtkäfer sein. Wie bereits berichtet, wird Frau Dr. Eva Sprecher heute Abend über die Arlesheimer Glühwürmchen-Vorkommen referieren. Arlesheimerinnen und Arlesheimer werden erfahren, welche wichtige Rolle unsere Gärten für die Erhaltung der Glühwürmchenpopulation spielen.

Bauerngarten-Trotte-Arlesheim
Wo sich einst die erste Arlesheimer Pfarrkirche, die Odilienkirche, und der alte Friedhof befanden, ist heute ein Bauerngarten angelegt: hier wird naturnah gegärtnert.

Die Fragen, nach optimalen Glühwürmchenbedingungen in unseren Gärten beantwortet Frau Dr. Sprecher folgendermassen:

Wanderer von Arlesheim: Leuchtkäferlarven ernähren sich von Schnecken. Muss im Glühwürmchen freundlichen Garten eine Schneckenplage geduldet werden?
Dr. E. Sprecher: Ein Glühwürmchen-Garten ist immer auch ein Schneckengarten, aber gemeinsam mit vielen anderen Kleintieren wie Spinnen, Laufkäfer, Spitzmäuse oder Igel helfen Glühwürmchen, Schnecken in Schach zu halten. Glühwürmchen brauchen eine grosse Schneckenvielfalt und nicht nur die im Gemüsegarten massenhaft auftretenden und lästigen Nacktschneckenarten. Kleine „unschädliche“ Häuschenschnecken, wie sie in einem naturnahen Garten vorkommen, stellen in ihrer Vielfalt und unterschiedlichen Grösse eine geeignete Nahrung für alle Larvenstadien dar. Schneckenlose Gärten sind auch glühwürmchenlose Gärten. Eine Schneckenplage muss keineswegs geduldet werden, denn Leuchtkäfer jagen je nach Entwicklungsstadium eine breite Palette von kleineren und grösseren Häuschenschnecken und weniger die grossen Nacktschnecken, die hauptsächlich im Gemüse- und Blumengarten unerwünscht sind. Viele der von den Leuchtkäfern geschätzten Schneckenarten leben im Garten völlig unauffällig und die dem Menschen lästigen Arten bilden eine kleine Minderheit. Im biologisch geführten Naturgarten besteht ein Gleichgewicht zwischen „Schädlingen“ und „Nützlingen“, so dass eine beschränkte Anzahl Schnecken ohne weiteres neben dem Menschen leben kann. Wo genügend Nischen den Schnecken Nahrung und Unterschlupf bieten, werden Blumen und Gemüse weniger in Mitleidenschaft gezogen.

Viele Gärten in Arlesheim werden nachts beleuchtet. Wie kann diese insektenfreundlich gestaltet werden?
Eine allabendliche Beleuchtung der Strassen ist für die Sicherheit der Menschen notwendig, eine Beleuchtung der Gärten ist hingegen nur beschränkt nötig. Oft kann auf eine Gartenbeleuchtung verzichtet werden, besonders abends im Juni und Juli, wenn es erst spät dunkel wird und nachts, wenn sich niemand mehr im Garten aufhält. Wo aber eine Beleuchtung unverzichtbar oder erwünscht wird, lässt sie sich mit einfachen Massnahmen insektenfreundlicher gestalten. Die richtige Wahl der Leuchtmittel (gelblich-oranges Natriumdampflicht) und zum Boden gerichtete Lampen mit begrenztem Abstrahlwinkel verringern das Anlocken von Insekten. Intelligente Zeitschaltungen sind ebenfalls wünschenswert: Etwa von 23 Uhr bis 5 Uhr kann die Beleuchtungsstärke gedrosselt werden, wenn nicht eine vollständige Abschaltung möglich ist.

Wie können wir Arlesheimer unsere Gärten Glühwürmchen freundlich gestalten?
Chemische Pflanzenschutzmittel vermeiden und Schneckenzaun anwenden statt Schneckenkörner, die alle Schnecken töten. Glühwürmchen brauchen unterschiedlichste Schnecken als Futter
- Ein Mosaik von Kleinstrukturen schaffen wie Trockensteinmauern,
Steinhaufen, Asthaufen, offene Flächen, Wiesen, Laubhecken.
Glühwürmchen brauchen während ihrer mehrjährigen Entwicklung
Sonnen- und Schattenplätze sowie Sträucher.
- Keine mineralischen Dünger einsetzen, da viele Insekten magere,
artenreiche Lebensräume bevorzugen. Im Gemüsegarten vielmehr Kompost und organische Dünger verwenden.
- Hochwüchsige geschlossene Vegetation verhindert die Besonnung. Pflanzen, die dazu neigen, alles zu überwuchern (z.B. Brombeeren) wenn nötig jäten.
- Blumenwiesen, Krautsäume, auch vereinzelt „Unkräuter“ entlang von Hecken, Wegen und unter Bäumen stehen lassen. So entsteht ein Rückzugs- und Lebensraum für viele Tierarten. Auch Laubhaufen unter Hecken oder in einer Ecke schaffen Verstecke.
- Motorsensen bedeuten den Tod vieler Glühwürmchen und anderer
Insekten, daher lieber darauf verzichten.
- Schnittguthaufen am Rand gemähter Wiesen können durch Gärungswärme Glühwürmchen anziehen und sollen wenn möglich eine Weile liegen bleiben.


Zudem unterstreicht die Leuchtkäfer-Forscherin auch die Problematik der allgemeinen Lichtverschmutzung, welche viele nachtaktive Insekten, Vögel und Säugetiere aus dem Lebensrythmus bringt. Auch hier sind die richtige Wahl der Leuchtmittel (gelblich-oranges Natriumdampflicht) und zum Boden gerichtete Lampen mit begrenztem Abstrahlwinkel das A und O für das Überleben der Leuchtkäferchenpopulation.

Der Wanderer von Arlesheim dankt Frau Dr. Sprecher für ihre wertvollen Hinweise zu den Arlesheimer Glühwürmchenvorkommen. Glühwürmchen freundliche Arlesheimer Gärten sind ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt in unserer Gemeinde.

Der Wanderer von Arlesheim

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